Artikel in: "das prisma"

 

„... und mit unserer kleinen Kraft
suchen, was den Frieden schafft“



„ich geb‘ dir, was ich habe,
für mich allein brauch ich es nicht,
nimm dir doch von meinen broten,
teile sie für mich.
hier sind meine hände,
gebrauch‘ sie, damit dann
endlich heute mitten unter uns
ein wunder geschehen kann“
            (Liedstrophe von Gen Verde)

Im Juni 1991 bricht auf dem Balkan Krieg aus. Er tobt mit einer Grausamkeit, die für das „zivilisierte Europa“ am Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr möglich schien. Bilder unfassbarer Gräueltaten gehen um die Welt. Vier ein halb Jahre später, am 16.Dezember 1995, unterzeichnen die Konfliktparteien des Balkan in Paris den Vertrag von Dayton. In der Folgezeit herrscht ein leicht zerbrechlicher Waffenstillstand. Es bleiben systematisch zerstörte Ortschaften und verminte Häuser und Landstriche, über eine halbe Millionen Flüchtlinge und 100 000sende von Toten, zerstörte Lebensträume und der nackte Kampf ums Überleben... Wie soll es weitergehen?

 

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Du-selig sein – oder: Im DU selig sein.

- Netzwerke des gelebten Wortes -

 

Mein Telefon schellte. Am anderen Ende hörte ich die Stimme einer verweinten jungen Frau. „Meine Mutter hat heute Morgen einen Schlaganfall erlitten und wir wissen noch nicht, ob sie überhaupt überleben wird! Ich hab solche Angst! Was soll ich jetzt machen? Alles ist irgendwie bedroht!“ Selber fast sprachlos teilte ich dieses unfassbare Leid mit der 16-jährigen. „Und weißt Du“, fügte sie nach einigen Minuten des Gesprächs fast noch trauriger hinzu, „ich werd’ deshalb wohl auch nicht in das Aufbaucamp nach Bosnien mit Euch fahren können. Und ich hatte mich so sehr darauf gefreut, denn ich wollte das doch einmal entdecken, wovon du in der Predigt immer erzählt hast, wie es geht, das Evangelium miteinander konkret zu leben.“

Wie so oft ließ mich auch diese kurze Telefonbegegnung nicht los. Am nächsten Morgen rief ich Annedore, so der Name der 16-jährigen, an. Ihrer Mutter ging es ein wenig besser. Aber die Ungewissheit blieb. Wir vereinbarten uns auf ein Eis für einen der nächsten Tage.



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Artikel in: "GO EAST"

Meine Tränen über Dragan -  oder:  Europa wächst!

 

Meine Handi klingelt. Eine SMS nimmt mir fast den Atem. Sie bringt mir eine schwere Botschaft. „Hast du schon gehört, dass Dragan heute Morgen zwischen Sarajevo und Zenica bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist?“ Mir schießen die Tränen in die Augen. In wenigen Minuten packe ich alles Nötige zusammen und bin schon auf dem Weg nach Sarajevo. 1500 Kilometer…

 

Warum musste auch das noch geschehen? Im Krieg kam sein Vater bei einem Granatangriff ums Leben. Eine seiner Schwestern erkrankte durch den Krieg psychisch so schwer, dass sie zeitlebens Hilfe brauchen wird. Er selber musste immer kämpfen, um in den schwierigen Nachkriegsverhältnissen seine Familie und sich durchzubringen. Aber er hatte immer Ideen und verlor nie den Mut. Seine kleine Tochter wurde mit einem Herzfehler geboren. Dann brannte sein Haus ab – mit der Autowerkstatt, die ihm seinen Broterwerb sicherte. Das brachte ihn an den Rand dessen, was er noch tragen konnte. Aber er gab nicht auf…



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Artikel in Hardehauser Akzente

Spiritualität

 

„wasserzeichen des unsichtbaren“

 

Lange hatte ich mit meinem kleinen Neffen Martin auf dem Bode gelegen und „Bauernhof“ gespielt. Da unsere zur Verfügung stehenden Häuschen, Stallungen, Weidezäune und Tiere für den Bauernhof, den er sich vorstellte, nicht ausreichten, hatte er mir gezeigt, wo in seiner Phantasie die weiteren Weiden und Stallungen lagen.

Mitten im Spiel wurde ich ans Telefon gerufen. Ich stand auf und ging. Plötzlich fing der Kleine laut an zu weinen und sagte mir: „Du bist doof, du bist mitten durch den Kuhstall gelaufen!“

Da, wo „sichtbar“ nichts stand, war in seiner Vorstellung ein großer Kuhstall aufgebaut worden. Und während unseres Spiels, war dieses „innere Bild“ für ihn handlungsleitend gewesen. Wir hatten gespielt, als ob da ein Kuhstall stünde – besser: wir hatten mit dem vorgestellten Kuhstall gespielt. Das Unsichtbare war in unserem Spiel „real“ geworden – fast sichtbar.



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Hoffnung, die immer neu geboren wird.

Eröffnung der Frauenfazenda in Hellefeld

 

Die Kirche des kleinen Sauerländischen Dorfes Hellefeld ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit Erzbischof Hans-Josef Becker sind einige Priester und Messdiener in die österlich geschmückte alte romanische Kirche eingezogen. Wir schauen in ein Meer von strahlenden und frohen Gesichtern. Die Orgel stimmt ein feierliches Osterlied an - wenig später spielt Walmir, ein brasilianischer junger Mann von der Fazenda, auf seiner Gitarre ein brasilianisches Lied. Zwei Welten begegnen sich hier und die frohmachende Erfahrung: ES GEHT! Denn die Liebe, die in den vergangenen vier Wochen der Mission von der Fazenda ausgegangen ist und von so vielen Sauerländern erwidert worden ist, hat schon echte Realität geschaffen.



Eröffnung der Fazenda in Hellefeld
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Gastfreundschaft


Tritt durch den Spalt,

atme de Ordnung,

lerne am Herd

die Würdes des Gastes

und empfang

in der Fülle der Gaben

deren königliche:

anvertrautes Leid.

                    Klaus Hemmerle