der WEG bringt in beWEGung

Donnerstag der 27.04., 7.25 Uhr. Es schellt an unserer Tür. Der erste Pilger klopft an. Wenig später fahren wir los. 9 Männer verschiedenen Alters - mit völlig unterschiedlichen Lebens-entwürfen. Eine Pilgeretappe des Santiago-Weges von Elten - an der holländischen Grenze -  nach Mörmter bei Xanten ist unser Ziel. Tag für Tag - am frühen Morgen - ein Blick ins Tagesevangelium. Ein kurzes Motto nehmen wir daraus für den Tag mit. “Lieben - das können wir immer!” ist am ersten Tag unser Motto. Wir gehen los... besuchen Kirchen, erzählen über unsere Wege, suchen nach den Wegzeichen, vertrauen einander Persönliches an, bleiben stehen, reden mit wildfremden Menschen, stellen Fragen, Beten unterwegs, feiern Messe, halten Rückschau auf den Tag, kehren ein und gehen und gehen und gehen...
Nach den Tagen erreicht mich die Mail eines städtischen Arbeiters, dem ich en passant von unserem Pilgerweg erzählt hatte. Er schreibt: “Ich hoffe, Eure Tour war gut. In meinem Heimatort Werne steht auch ein Pilgerspruch. Dort heißt es: ‘Pilger! Nicht du sollst den Weg machen, lass zu, dass der Weg dich macht!’"
An unserem letzten Abend im alten Franziskanerkloster Mörmter, in dem heute eine Fazenda untergebracht ist, halten wir noch einmal persönliche Rückschau. Jeder kann erzählen, was für ihn dieser Pilgerweg bedeutet hat. Einigen von uns kommen Tränen. Der Pilgerspruch aus Werne bestätigt sich: “Lass zu, dass der Weg dich macht!” Gut zu wissen, dass Jesus von sich gesagt hat: “Ich bin der Weg!” So gilt: In jeder Träne arbeitet ER. Wohl dem, der sie zulassen kann und nicht erstarrt ist!

Meinolf Wacker 05-2010

Pilgernetzwerke

Gastfreundschaft


Tritt durch den Spalt,

atme de Ordnung,

lerne am Herd

die Würdes des Gastes

und empfang

in der Fülle der Gaben

deren königliche:

anvertrautes Leid.

                    Klaus Hemmerle